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"Warum fährst du denn eigentlich zum Evangelischen Kirchentag?" So, oder so ähnlich, wurde ich
vielfach gefragt. Dabei ist die Antwort ganz einfach: Ich fahre zum Kirchentag, um neue Ideen und Eindrücke
für meinen Glauben und für die Arbeit in meiner Gemeinde zu sammeln.
Am Mittwochmorgen machte sich die kleine Reisegruppe des BDKJ auf ihren Weg in die niedersächsische Landeshauptstadt.
Dort angekommen, bezogen wir unser Quartier und stellten fest, dass unsere "Nachbarn" ebenfalls aus dem Ruhrgebiet
kamen, genauer gesagt aus Dortmund. Die Eröffnungsgottesdienste und der anschließende Abend der Begegnung
füllten die gesamte Innenstadt. Besonders beeindruckend war das Meer von Lichtern, als nach Einbruch der Dunkelheit
mehrere hunderttausend Kerzen an die Teilnehmer verteilt wurden.
Bevor es zurück in unsere Quartierschule ging, stand noch ein Besuch im "Gute-Nacht-Café" auf dem Plan.
Die gastgebende Kirchengemeinde hatte alle Gäste in den Gemeindesaal, ganz in der Nähe der Unterkunftsschule,
eingeladen. Bei Getränken & kleinen Speisen konnte man so miteinander ins Gespräch kommen.
Von Donnerstag bis Samstag stand ein vielfältiges Programm von Bibelarbeiten, klassischen und modernen Gottesdiensten
über Podiumsdiskussionen und Gespräche bis hin zu kulturellen und musikalischen Angeboten auf dem Programm.
Besonders beeindruckt hat mich ein Bibelparcours auf dem Messegelände. Leider war der Besuch dort auf Grund des
großen Andrangs mit einer gewissen Wartezeit verbunden, was aber das Erlebnis nicht weniger interessant gemacht hat.
Der Parcours unter dem Leitwort "Identität" führte zunächst durch die Geschichte Mose, vom
Schilfmeer bis zum brennenden Dornbusch, und anschließend durch die Leidensgeschichte Jesu. Um jedes Detail des
Parcours anzusehen waren durchaus ein bis zwei Stunden Zeit erforderlich.
Die so genannte "Gottesdienstwerkstatt", zu der über 50 Gottesdienste unterschiedlichster Art gehörten,
die von diversen Gruppen und Gemeinden vorbereitet wurden, bot jede Menge neue Ideen für eigene Gottesdienste.
Am Sonntag fand dann der große Abschlussgottesdienst auf dem Schützenplatz statt. Im Vorprogramm erklärte
die Moderatorin, warum man den Gottesdienst nicht in das neue Stadion gelegt hätte: "... weil wir so viele sind
und einfach nicht hineingepasst hätten". Der Abschlussgottesdienst war ebenfalls sehr interessant und innovativ
gestaltet.
Ein großes Kompliment muss ich auch den Hannoveraner Verkehrsbetrieben machen: Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen-
und Katholikentagen zuvor, war der Nahverkehr perfekt organisiert. Die Züge fuhren auch abends noch in ausreichendem
Takt und es gab praktisch keine Wartezeiten.
Nächstes Jahr findet wieder ein Katholikentag statt, diesmal in Saarbrücken. Ich freue mich jetzt schon darauf.
Martin Villis