Vorige Seite Inhaltsverzeichnis Nächste Seite
Am Freitag den 17. Mai machten wir uns auf den Weg. Unser Ziel war Westernohe, das Bundeszentrum der DPSG, wo das alljährliche
Pfingsttreffen der Georgspfadfinder aus ganz Deutschland stattfinden sollte.
Das Wetter war genial, die Stimmung in unserer 12-köpfigen Gruppe (Rover des Stammes Sankt Lambertus, Castrop) hervorragend und
die Vorfreude groß. Nach einer ca. zweistündigen Autofahrt, auf der wir schon so manchen anderen vollbesetzten Wagen mit der
verräterischen Pfadfinderlilie auf der Heckscheiben gesehen hatten, kamen wir, bei immernoch strahlend blauem Himmel und
sommerlichen Temperaturen, in Westernohe an. Da die Parkplätze in der Nähe des Zeltgeländes schon mehr als voll waren,
durften wir nur unsere Zeltmaterialien mit dem Bulli direkt vor Ort abladen. Die anderen Autos mussten wir an einem nahegelegenen
Sportplatz parken und den ca. 20minütigen Weg mit Gepäck zu Fuß zurücklegen. Oben angekommen waren wir zwar leicht
geschafft, aber nach einer kleinen Erholungsphase wieder topfit und bereit zu neuen Taten.
Kaum war das Zelt aufgebaut und alle Sachen darin verstaut, trafen wir auch schon die ersten Bekannten aus anderen Stämmen und
Städten. Kurzzeitig waren wir etwas geschockt, als wir bemerkten, dass wir von drei Stämmen nachbarschaftlich eingekesselt
waren, die auf den ersten Blick nur aus Wölflingen (das sind die Jüngsten) zu bestehen schienen. Die Bedenken legten sich aber
schnell (und erwachten nur immer dann wieder, wenn auch wir erwachten: Nämlich so gegen 6:00 Uhr wenn Wölflinge eben aufstehen).
Den Abend verbrachten wir dann klassisch am Lagerfeuer. Wie in jedem Jahr wurde auch diesmal die Jahresaktion der DPSG offiziell in
Westernohe eröffnet, die diesmal unter dem Motto "Pfad zum Frieden" steht. Zu diesem Thema gab es an den folgenden Tagen
auch verschiedene Aktionen, wie zum Beispiel einen Jahrmarkt der Möglichkeiten am Samstag, auf dem verschiedene Stämme
einiges anboten, um die Aktion damit zu unterstützen. Neben Leckereien wie Schokobananen und Obstsalat, konnte man auch Spiele
ausprobieren oder einen mit Gas gefüllten Luftballon mit einer Friedenstaube in den Himmel schicken. In einer Halle, um die die
Stände aufgebaut waren, gab es neben einem Internetcafe noch die Möglichkeit sich mit Informationen über die Situation
in Palästina, Israel und dem Libanon zu versorgen.
Ein weiterer Programm- und Höhepunkt des Wochenendes war die Party in der Arena am Samstagabend. Zum Glück bekamen wir keinen
Tropfen Regen ab und konnten so die gigantische Stimmung während der Auftritte zweier Livebands in vollen Zügen genießen.
Statt der 3.100 erwarteten, waren 4.000 Pfadfinder nach Westernohe gekommen und man kann sich vielleicht vorstellen wie da die Post
abging!!!
Der Sonntagmorgen begann für einige vielleicht mit einem Kater, für die meisten allerdings mit dem Gottesdienst im Freien. Auch
hier war die Friedenstaube wieder das bestimmende Element und griff damit das Thema der Jahresaktion wieder auf.
Die Arena stellte auch am Sonntagabend wieder den zentralen Treffpunkt dar. Diesmal stand die eigens aufgebaute Bühne aber allen
zur Verfügung, die etwas vorführen wollten. Verschiedene Stämme hatten sich im Laufe des Tages ihre Gedanken gemacht und
versuchten sich als Musiker, Animateure oder Schauspieler.
Bevor es aber losging wurden 30 HAUPTpreise unter denjenigen verlost, die im Laufe des Nachmittages ein Los auf dem "Basar"
gekauft hatten. Alle Preise hatten thematisch etwas mit Israel zu tun. Kaum hatte man sich richtig eingelebt (und sich an die
"etwas anderen" Toiletten gewöhnt), da war es auch schon wieder Montag und Zeit zur Abreise. Gegen 14:00 Uhr war der
letzte Rucksack verstaut und wir machten uns auf den Heimweg.
Im Nachhinein kann man wohl sagen, dass es ein rundum tolles Wochenende war, wir großes Glück mit dem Wetter und eigentlich
doch nette Nachbarn hatten!
Auf Wiedersehen in Westernohe 2003!
Christina Kopshoff
Als die Jahrhundertflut weite Teile Ostdeutschlands unter Wasser setzte, ließen sich auch Castrop-Rauxeler nicht lange bitten,
den betroffenen Menschen dort zu helfen. Die beiden Castroper Lions-Clubs und die Rotarier hatten zu Sachspenden für das
Städtchen Nossen aufgerufen, zu dem über den Castroper Manfred Biehl, der für eine sächsische Firma arbeitet,
Kontakt geknüpft worden war.
Etwa 30 km von Dresden entfernt an der Freiberger Mulde gelegen, ist Nossen von der Jahrhundertflut schwer getroffen worden:
Brücken und Wohnhäuser sind teilweise eingestürzt und rund 300 Familien haben ihr Zuhause mit dem gesamten Hausrat
und aller Bekleidung verloren.
Die Castrop-Rauxeler wurden gebeten, Möbel, Kleidung. Elektrogeräte und Haushaltsgegenstände zu spenden, mit denen
den Nossenern geholfen werden kann - und sie spendeten!
Schon am ersten Tag des Aufrufs herrschte bei der Spedition Dufhues, die sich als Sammelstelle zur Verfügung stellte, ein reges
Kommen und Gehen. Die Spenden türmten sich immer höher und schon bald zeichnete sich ab, dass mehr als ein LKW nach Nossen
würde starten müssen.
Weil sich auch sehr viele Menschen meldeten, die ihre Spenden nicht selbst zu Dufhues bringen konnten, wurden die Pfadfinder um Hilfe
gebeten. So fuhren wir drei anstrengende Tage lang mit Bulli und Anhänger kreuz und quer durch das Stadtgebiet und sammelten
haufenweise Spenden ein. Dabei waren Möbel aller Art, Wasch- und Nähmaschinen, säckeweise Textilien und sogar komplette
Zimmereinrichtungen.
Schließlich starteten zwei vollbeladene Sattelschlepper in Richtung Nossen. Für die vielen Spenden, die sich noch in der
Lagerhalle stapeln, wollen sich die Organisatoren nun mir den anderen Hilfsaktionen in Verbindung setzen, um einen Transport zu
ermöglichen und damit hoffentlich zumindest einen kleinen Teil der durch die Flutkatastrophe entstandenen Schäden ausgleichen
zu können.
Nicola Kopshoff
Ein abenteuerliches Wochenende erlebten die Wölflinge und Jungpfadfinder des Pfadfinderstammes St. Lambertus, Castrop im Juni auf
dem Gelände des DPSG-Bildungszentrums Gillwell St. Ludger am Halterner Annaberg.
Dort zelteten wir mit den 8- bis 14-jährigen Pfadfindern nämlich ausgerechnet in einer Nacht, in der heftige Unwetter
über NRW zogen. Die gemeinsame Nachtwanderung am Abend war noch gruselig-schön und trocken gewesen, aber die nächtlichen
Gewitter und Regenfälle wirkten doch um einiges unheimlicher. Besonders da Blitz und Donner sich direkt über uns austobten,
wir von hohen Kiefern umgeben waren und sich der Lagerplatz in eine einzige Matschlandschaft mit kleinen Flüßchen verwandelte.
Nichtsdestotrotz waren alle Mädchen und Jungen am nächsten Morgen wieder guter Dinge und bereit, sich neuen Herausforderungen
zu stellen. Der Zeltplatz und seine Umgebung boten Gelegenheiten zum Spielen und Toben und auf dem Nachbarplatz konnte Bekanntschaft mit
anderen Pfadfindern gemacht werden.
Schließlich wurden die Kinder auch noch mit dem Auftauchen von "Aliens" konfrontiert. Jetzt waren Geschicklichkeit und
Teamgeist gefragt, denn die Außerirdischen mussten in zahlreichen Spielen in Schach gehalten werden.
Das einzige Opfer des Wetters wurde die zum Mittagessen geplante Feuerpizza. Denn auch wenn es tagsüber nicht mehr regnete, stand
doch die Feuerstelle komplett unter Wasser. Da wir aber flexibel sind, zauberten wir aus den vorhandenen Zutaten einfach Pfannkuchen.
Mit Bus und Bahn (am Wochenende ebenfalls ein Abenteuer!) kehrten wir schließlich nach Castrop zurück, wo die Kinder ihren
wartenden Eltern viel zu erzählen hatten.
Nicola Kopshoff