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"In ganz Deutsch-land regnet’s, aber in Ulm scheint die Sonne." Das war eine bezeichnende Aussage
für den 95. Katholikentag in Ulm.
Aber fangen wir vorne an:
Morgens früh am 16.06.2004 machten sich 13 Personen auf den Weg nach Ulm. Nach einer langen Zugfahrt
und einigen Haltestellen Straßenbahn kamen wir schließlich an unserem Quartier an: einer Schule
in Neu-Ulm. Wie sich bald herausstellte, haben wir damit einen Glücksgriff getan, denn der Einsatz und
die Gastlichkeit der Ehrenamtlichen vor Ort war mehr als vorbildlich. Und obwohl es den einen oder anderen
zunächst irritiert hat, dass unser Quartier bereits in Bayern lag, war die Lage zur Ulmer Innenstadt
optimal (30 Minuten Fußweg).
Am Abend ging es dann natürlich sofort zur Eröffnungsveranstaltung auf dem Münsterplatz in
Ulm und zum anschließenden "Abend der Begegnung", an dem es außer kulinarischen
Spezialitäten der Region auch zwangsläufig die erste Einführung in die schwäbische Sprache
gab ("Das sind keine Brötchen, das sind Wecken!").
In den nächsten Tagen hat uns ein abwechslungsreiches Programm erwartet, bei dem von ernsthaften
Diskussionsforen über informatorische Vorträge bis hin zu Kirchenkabaretts und Konzerten
(ich sag’ nur "Wise Guys") wohl jeder auf seine Kosten gekommen ist. Nach dem ökumenischen
Kirchentag in Berlin im vergangenen Jahr, waren nun bei diesem Katholikentag ebenfalls viele ökumenische
Veranstaltungen und Elemente zu finden. Des Weiteren ist positiv zu erwähnen, dass auch einige namhafte
Kirchenkritiker offiziell eingeladen waren und die Diskussionen durch ihre Meinungsäußerungen belebt
haben.
Ein besonderer Dank ist noch der Ulmer Feuerwehr auszusprechen, die uns die ganzen Tage hindurch mit
"Katholikentellern" (sind die jetzt nur für Katholiken, oder was soll uns der Name sagen???)
versorgt hat.
Natürlich war der Katholikentag in Ulm um einige Nummern kleiner als sein "Vorgänger" in
der Bundeshauptstadt, aber dadurch keineswegs schlechter. Meines Erachtens wurde die Atmosphäre gerade
durch die kleinere Teilnehmerzahl viel persönlicher.
Außerdem war es aufgrund der geringeren Größe der Stadt viel einfacher, von Ort zu Ort zu
gelangen. Der Ulmer Katholikentag wurde zu Recht als "Katholikentag der kurzen Wege" bezeichnet,
denn die meisten Veranstaltungsorte konnte man sogar gut zu Fuß erreichen.
Selbstverständlich soll nicht unerwähnt bleiben, dass Ulm (auch ohne Katholikentag) eine schöne
Stadt ist. So gibt es dort eine richtig schnuckelige Altstadt, sehr reizvoll aufgrund der Donaunähe.
Zum Schluss muss ich die anfängliche Aussage jedoch noch leicht revidieren:
Am Sonntag, dem 20.06. hat es nämlich auch in Ulm geregnet was das Zeug hält, und zwar ziemlich genau
90 Minuten lang. Schade dass es sich dabei exakt um die Zeit gehandelt hat, in der auch der Schlussgottesdienst
im Freien stattfand! Allerdings hat sich der gut ausgerüstete Katholikentagsteilnehmer (mit Regenjacke,
-hose und -schirm) von dem Wetter weder abschrecken, noch die gute Laune verderben lassen.
Am Sonntagmittag sind wir dann (1. Klasse - soviel Luxus muss nach 5 Nächten Isomatte sein) etwas
erholungsbedürftig, aber dafür bereichert mit vielen neuen Eindrücken zurück ins Ruhrgebiet
aufgebrochen.
Stefanie Schleich