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Der Rotarierclub Castrop-Rauxel lobt aus Anlass seines 100jährigen Bestehens einen Jugendförderpreis
aus.
Egal ob Einzelprojekte, Veranstaltungen, Aktionen oder ständige Einrichtungen: Mit Geldpreisen wird vorbildliche
Jugendarbeit belohnt.
Diese Jugendarbeit soll aber nicht von Erwachsenen für Jugendliche vorbereitet sein, sondern von Jugendlichen
initiiert und getragen werden.
Bewerbungsschluss für den Förderpreis ist der 10.01.2005.
Ein weiterer Preis wird vom Diözesantag im Erzbistum Paderborn vergeben; früher "Umweltpreis"
genannt, heißt er heute "Solidarisch leben in Gottes Schöpfung".
Gruppen, Gremien und Initiativen aus dem Erzbistum Paderborn können sich mit ihren Projekten bewerben, wenn ein
Bezug zum Thema "Solidarisch leben in Gottes Schöpfung", ein Impuls zur Aktivierung der Gemeinde und
der pädagogische Wert sowie die weitere Wirkung des Projektes deutlich wird.
Bewerbungsschluss ist hier der 31.12.04. Informationen zu beiden Preisen erhaltet ihr bei uns!
Barbara Koch
"Alle Jahre wieder..." so beginnt das alte Weihnachtslied und diese Zeile ist auch passend in unserem
Weihnachts-BüK. Aber hier soll es nicht um zuckersüße Weihnachts- oder besser Adventsromantik
gehen. Hier geht es um das Thema Verfolgung, bis hin zur Vernichtung einer ganzen Kultur, samt der sie tragenden
Menschen. Es geht um die Erinnerung an die Pogrome in der Nacht des 09.11.1938.
Auch in diesem Jahr hat der Stadtjugendring wieder zu einer Veranstaltung aufgerufen, um dieses Tages zu gedenken.
Die Gruppe traf sich am alten Jüdischen Friedhof an der Oberen Münsterstr., dort gab es zunächst
Beiträge des Kinder- & Jugendparlamentes und des Friedenskreises. Gerade dieser Beitrag verdeutlichte,
dass auch heute unsere Demokratie gefährdet ist. Danach zog der Zug von ca. 80 bis 100 TeilnehmerInnen durch
die Fußgängerzone Richtung Lönsstr. Dort auf der Plakatwand, gegenüber des bekannten Castroper
Schreibwarenladens, hatten die offenen Türen in Castrop-Rauxel die Fotoaktion "Gesicht zeigen, gegen
rechts" initiiert. Von dort ging es dann zur ehemaligen Synagoge. Hier hielten dann Bürgermeister
Johannes Beisenherz und der Vorsitzende des Stadtjugendringes Hans Zabel Ansprachen. Sie gingen auf die Situation
der jüdischen Gemeinde hier in Castrop-Rauxel ein. Hier wie anderswo wurden Synagogen in Brand gesetzt,
jüdische Geschäfte wurden demoliert und teilweise geplündert, deren Besitzer misshandelt. Die
Täter, häufig Angehörige der SA und SS kamen in der Regel aus Nachbarstädten, wohl auch um
zu verhindern, dass sie als "gute Nachbarn, von nebenan" identifiziert werden konnten. Die Staatsorgane
wie Polizei und Feuerwehr sorgen nur dafür, dass das Feuer der brennenden Synagogen nicht auf
Nachbargebäude übergriff, oder das Plünderungen im Rahmen blieben, den jüdischen Opfern aber
halfen sie nicht. Schlimmer noch, den jüdischen Gemeinden wurde nachher der Abriss, der oft Einsturz
gefährdeten Gebäude, in Rechnung gestellt.
Nach diesen beiden Reden stellte die Rap-Formation "sons of gastarbeita" den Bezug zur Gegenwart her.
Toleranz, die Achtung anders Denkender, die Respektierung anderer Religionen fallen nicht vom Himmel, sondern sie
müssen täglich von jedem Einzelnen neu gelebt werden. Die Musik brachte etwas Bewegung in die
Veranstaltung, was bei dem nasskalten Wetter genau das Richtige war.
Alles in allem eine gelungene Veranstaltung. Einziger Wermutstropfen an dieser Veranstaltung war die Tatsache,
dass der BDKJ, sprich die Gruppen zwar "nicht schlecht", aber leider eben nicht "gut"
vertreten waren.
Christian Peters